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Einsatzstichwort:

B3:Brand groß, Amtshilfe - Waldbrand, LK Elbe-Elster

Einsatzort: Brandenburg, LK Elbe-Elster, Falkenberg
Einsatzdauer:

24 h

Einsatzleiter:

Nils Adam, Kreisbrandmeister

   
Fahrzeuge:

Kreisbrandmeister: KdoW

Stellv. Kreisbrandmeister (Mberg): KdoW

Drohnenstaffel LK-L: MZF

FF Markkleeberg: ELW 1

FF Borna: TLF 16/48

FF Nerchau: TLF 4000

FF Trebsen: TLF 4000

FF Altenbach: TLF 4000

FF Pegau: TLF 3000

FF Eschefeld: TLF 4000

FF Wurzen: LF 20

FF Bad Lausick: LF 16-TS

FF Bennewitz: GW-L 1

DRK MTL: MTW, GW-V, KTW 4

sonstiges:

 

Presse: RBB24, Tagesspiegel, MDR Sachsen, MorgenpostLVZ

Bericht:

Am Dienstag erreichte den Landkreis Leipzig ein Amtshilfeersuchen aus dem Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Dort kämpfen bereits seit einigen Tagen Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und den Hilfsorganisationen gegen einen ca. 800 Hektar großen Waldbrand bei Falkenberg. Im Landkreis Elbe-Elster wurde die Großschadenslage ausgerufen.


Schnell und durch unbürokratischer Zusammenarbeit mit den Gemeinden konnte bereits um 15 Uhr desselben Tages ein Marschverband aus Kräften des Landkreises Leipzig, vom Sammelpunkt Wurzen aus, in Richtung Schadensgebiet verlegen. Dieser bestand vorwiegend aus Tanklöschfahrzeugen um einen großen Wassereinsatz im Schadensgebiet bewegen zu ermöglichen. Zusätzlich waren zwei Löschfahrzeuge, ein Gerätewagen Logistik, die Führungsgruppe Brandschutz, die Drohnenstaffel des Landkreises Leipzig, das DRK Muldental und der Kreisbrandmeister Nils Adam Teil des Verbandes.


Gegen 16:30 Uhr trafen die Kräfte des Landkreises Leipzig im Schadensgebiet ein. Durch Vorerkundung des Kreisbrandmeisters wurde diesen zügig ein Einsatzauftrag im Einsatzabschnitt Süd erteilt. Dort sollte ein Waldstück gegen den Waldbrand verteidigt werden.


Nach Meldung bei der Einsatzabschnittsleitung Süd wurde der Einsatzunterabschnitt Landkreis Leipzig gebildet. Meldekopf, Wasserentnahmestelle und Versorgung wurden auf einem privaten Gewerbegelände errichtet. Die erste Erkundungsfahrt im Einsatzgebiet vermittelte einen bleibenden Eindruck über das schiere Ausmaß des Waldbrandes. Riesige Waldflächen waren verkohlt, die sandigen Waldwege schwarz und der Geruch von Rauch lag überall in der Luft. In vielen Bereichen kam es immer wieder zu glimmenden Bodenfeuern. Erschwerend für die Einsatzkräfte kam hinzu, dass der gesamte Einsatzbereich als Munitionsverdachtsgebiete eingestuft wurde. Ein Aufenthalt außerhalb der Wege war somit nicht möglich. Nach Rückkehr von der Erkundung wurde der erste Einsatzbefehl erteilt und die Tanklöschfahrzeuge befuhren im Einbahnstraßenverkehr die engen Wege zum gefährdeten Waldstück. Dort bekämpften sie, wenn möglich aufkommende Brände und brachten das restliche Löschwasser aus, um die ausgetrocknete Vegetation gegen das Feuer zu verteidigen. Als Grenze diente, der Waldweg, auf dem die Fahrzeuge unterwegs waren. Linksseitig das Feuer, rechtsseitig der Bereich, welchen es zu schützen galt. Parallel wurden immer wieder Streifenfahrten mit den Führungsfahrzeugen durchgeführt. Die Wege wurden durch ein lokales Unternehmen stetig mit Kies gefestigt.


Gegen 22:30 Uhr wurde von den Tanklöschfahrzeugen eine verstärkte Brandentwicklung gemeldet. Diese befand sich jedoch außer Reichweite der Wasserwerfer. Nach Lagebeurteilung im Waldstück, durch den Stellv. Kreisbrandmeister Thilo Bergt, wurde durch den Meldekopf der Einsatz eines Bundeswehrhubschraubers bei der technischen Einsatzleitung (TEL) angefordert. In der Zwischenzeit setzen die Besatzungen der Fahrzeuge alles daran, eine Ausbreitung oder gar ein Überspringen des Feuers zu verhindern. Der angeforderte Wasserabwurf durch die Bundeswehr konnte viermal durchgeführt werden und erreichte eine erste Eindämmung des Brandes.


Durch die bereits komplette Dunkelheit waren diese Wasserabwürfe jedoch die letzten des Tages. Kurz vor 00:00 Uhr wurde der Flugbetrieb mit Helikoptern eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt konnte seitens der Einsatzabschnittsleitung die Drohne des Landkreises eingesetzt werden. Diese lieferte aktuelle Wärmebilder des Gebietes, welche direkt in Echtzeit am Meldekopf ausgewertet wurden. Es zeigte sich ein fast komplett heißer Waldboden in den betroffenen Bereichen. Aber auch der Erfolg des Löschwassereinsatzes konnte erkannt werden. Die Bereiche, welche über Stunden mit Wasser benetzt worden waren, wiesen eine normale Temperatur auf.


Der Einsatz wurde über Nacht weitergeführt. Dank Verpflegung durch das DRK und der Möglichkeit zum kurzen Ruhen auf den Feldbetten im Betreuungszelt konnten die Einsatzkräfte den Takt über die Nacht aufrechterhalten. Zusätzlich wurde ein interner Kräftetausch organisiert, meist durch eigene Kräfte der Wehren oder durch Tausch der Einheiten. So kam für das TLF aus Borna, das TLF der Feuerwehr Trebsen am frühen Morgen nach Brandenburg. In den frühen Morgenstunden kam es zudem zu einer stetigen Erweiterung des Untereinsatzabschnittes, bis die Untereinsatzabschnitte aufgelöst wurden und die Kräfte des Landkreises den gesamten Einsatzabschnitt Süd übernahmen. Auch in dem neuen Gebiete wurden immer wieder kleinere Brandbekämpfungen durchgeführt.


Der massive Kräfteeinsatz wurde bis zur Übergabe des Einsatzabschnittes 12:00 Uhr fortgeführt. Das Waldstück konnte gegen den Waldbrand verteidigt werden! Als Ablösung übernahmen die Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei Brandenburg.


An dieser Stelle ein Dank an die Einsatzbereitschaft aller Einsatzkräfte, für den über 24-stündigen kräftezehrenden Einsatz. Ein Dank gilt ebenfalls den Gemeinden für die gute Zusammenarbeit und natürlich auch den Familien und Arbeitgebern der Einsatzkräfte, als auch dem Gewerbebetreiber vor Ort, welcher uns nach Kräften unterstützte!

 

Vielen Dank für das Engagement!

Der Landrat Henry Graichen

Der Kreisbrandmeister Nils Adam

Der Vorsitzende des KFV LK-L David Zühlke

 

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(Gallerie ->klick<-)